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AutorenbildSandra Lutz

Ich geh mal kurz und ändere schnell meine Gehirnstruktur


Neuroplastizität durch Meditation

Schmetterlinge im Sommer, Schneeflocken im Winter

Kannst du dich noch daran erinnern, wie du als 8-jähriges Kind warst?

Ich hatte den hartnäckigen Ruf, verträumt zu sein. In der Schule sah ich im Sommer tatsächlich viel lieber den Vögeln und Schmetterlingen zu und im Winter den Schneeflocken beim kurzen Tanz ihres Lebens, als der Lehrerin zuzuhören. Ich versank in meiner Phantasie und das in Nanosekunden. Das Zurück ins hier und jetzt fiel mir dann aber umso schwerer. Meine Noten waren dann auch dementsprechend miserabel. Aber mir ging’s gut. Heute hätte man bei mir ohne grosse Abklärungen ADS diagnostiziert. Ohne grosse Abklärung - Nicht weil meine Eltern nachlässig gewesen wären, nein. Sondern weil es so offensichtlich ist, dass ich eine Träumerin bin und meine Aufmerksamkeitsspanne nicht mal die eines Goldfisches erreicht.

Nun bin ich in der etwas doofen Lage, dass ich meiner Tochter einen Teil der Gene mitgegeben habe und Sie somit ADS/ADHS von mir mitbekommen hat. Sorry for that, sweetheart!

Und natürlich wurde ich mir meiner «Schwäche» erst mit den Abklärungen meiner Tochter so richtig bewusst und ich wollte etwas dagegen unternehmen. Ich habe angefangen ganz viel verschiedenen Content aufzusaugen. Von Ernährung über Umwelteinflüsse bis hin zu Meditation.



«Gschpürschmi»?

Bei der Meditation bin ich dann auch hängengeblieben.

Ich habe viel recherchiert und habe dann kurzentschlossen Kurse absolviert.

Aber: Wenn es Dir ähnlich geht wir mir damals, dann schreckst Du wahrscheinlich erstmal ein bisschen zurück, wenn Du "Meditation" hörst.

Du wirst, wie ich, deine Vorurteile haben und das Ganze entweder mit irgendeiner Vermögenfressenden Sekte, mit Aura-reading, oder sonst irgendeinem «gspürschmi» Schissel in Verbindung bringen.

Zum Glück war ich ein bisschen "vorbelastet" durch die Herkunft meiner Mutter und schon früh mit Buddhismus und Meditation in Berührung gekommen.

Aber sind wir das nicht schon alle?

Meditation ist meiner Meinung nach vergleichbar mit Beten. Ob das Beten Richtung Mekka, vor einem Kreuz oder vor der Klagemauer oder sonst einer Reliquie vollzogen wird, kommt nicht darauf an. Es geht um den Fokus.

Und genau dieser Fokus wird während einer Meditation geübt.

Ich bin der Meinung, dass die Offenheit eines jeden einzelnen mit der geistigen Kapazität und mit Willen aber nicht mit Erfahrungen oder Traumata zu tun hat. Wie wäre es wenn Du die Vorurteile einfach mal abwirfst? Die sind bloss Ballast.



Von Hitman hin zu Frieden durch selbstvollzogene Gehirnsanierung

Ich meditiere jetzt regelmässig jeden Morgen gleich nach dem Aufstehen (aber nicht liegend im Bett, denn dann würde ich weiterschlafen und dabei einen ganzen Wald abholzen und anschliessend auch noch viele Reklamationen ernten).

Meditation hat mir geholfen die Aufmerksamkeitsspanne zu verlängern von fast-Goldfisch-Level auf Hitman-Level. Plus: Meine Motivation, alltägliche Aufgaben die mir überhaupt nicht liegen sofort zu erledigen, ist dramatisch gestiegen. Ich habe mein Gehirn einer Wäsche und einer Sanierung vollzogen, und das erleichtert mir seitdem das Leben und macht mich effizienter und auch dankbarer. (Die von mir so salopp geschilderte Sanierung nennt man im Fachjargon Neuroplastizität)

Manchmal stelle ich mir ein Leben in einer Welt voller meditierender Menschen vor. Alle meditieren zum selben Zeitpunkt – ok, ich drifte ab- aber das ist ein wunderschöner Gedanke und vor allem voller Ruhe und Frieden.


Namaste


PS:

Ach, und noch was: Meditation ist das einfachste auf der Welt! Jeder kann es und es ist keiner Religion zuzusprechen.

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